Skip to content Skip to main navigation Skip to footer

Nach dem Zerfall des Limes gingen die germanischen Stämme in unserem Heimatgebiet im fränkischen Staatsverband auf. Dieser war in sogenannten Gauen organisiert, an deren Spitze jeweils ein Gaugraf stand. Unsere Gemarkung gehörte zum Engersgau, der 773 n. Chr. im Lorscher Codex erstmals erwähnt wurde.

Er grenzte im Norden an die ripuarischen Landschaften Ahrgau und Auelgau an der Sieg. Vom heutigen Kasbach-Ohlenberg (südlich der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz) aus folgte die Grenze der Wasserscheide zwischen Sieg und Wied bis zur Wiedquelle, sprang zur Gelbachquelle über und folgte diesem Bach bis zur Mündung der Lahn in Lahngau. Lahn und Rhein umschlossen den Gau nach Süden und Westen.

Gaugrafen waren:

  • Otto von Hammerstein, 1002 bezeugt, † wohl 5. Juni 1036, 1016 Graf in der Wetterau, 1019 Graf im Engersgau (Konradiner)
  • Metfried, um 1129, Graf im Engersgau, später Metfried von Wied genannt, Gründer der Burg Altwied

Die Gaugrafen nannten sich ab 1219 Grafen von Wied, der Engersgau ging dann weitgehend in dieser Grafschaft auf.

Die Gemarkung des späteren Dorfes Welschneudorf lag in den Grenzen des Pfarr- und Zehntbezirkes der Kirche von Humbach-Montabaur. Zehntherren waren hier zunächst die Erzbischöfe von Trier, bis der Zehnt von Erzbischof Ruotbert von Trier (931-956) dem St. Florins-Stift in Koblenz geschenkt und die Schenkung durch seinen Nachfolger Erzbischof Heinrich (956-964) nochmals bestätigt wurde. Für Welschneudorf handelte es sich noch um einen so genannten Neurod-Zehnten für eine spätere neue Ansiedlung im Wald Spurkenberg.

Mit dem Erwerb des Hofes Eschelbach vor 1008, des Waldes Spurkenberg mit Wildbann und Jagdrecht und des Hofes Humbach-Montabaur vor 1047 durch Kurtrier wurde dann der Bann Humbach-Montabaur aus der Grafschaft Wied herausgelöst. Auch wenn es zu diesem Zeitpunkt in der Gemarkung von Welschneudorf immer noch keine zu regierenden Menschen gab, war ab diesem Zeitpunkt zumindest die politische Zugehörigkeit für die nächsten Jahrhunderte geklärt: Die Erzbischöfe von Trier blieben nun für fast 800 Jahre bis zum Jahre 1803  die Landesherren unseres Heimatgebietes. Die Grundherrschaft und somit Steuerhoheit, die vom Landesherren als Lehen vergeben wurde, wechselte jedoch häufiger. Sie wurde u. a. durch die Herren von Helfenstein und später die Grafen von Nassau ausgeübt. Engersgau – Wikipedia

Zurück zum Anfang