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Mit 13 Jahren habe ich bei uns zu Hause in der ‚Aal Eck‘ auf dem Speicher den Stammbaum meiner Großmutter gefunden. Damals habe ich angefangen zu fragen: Wer waren diese Leute, die dort fein säuberlich bis 1811 aufgeführt sind? Gibt es solche Stammbäume auch von meinen anderen Großeltern? Und welche Geschichten verbergen sich dahinter? Also habe ich weiter gefragt, meine Großeltern und auch deren Geschwister. So erfuhr ich alleine durch mündliche Überlieferung die Lebensgeschichten meiner Vorfahren, die von heute aus gesehen teilweise vor über 150 Jahren gelebt haben.

Einmal angefangen war die Ahnenforschung wie ein Sog, der mich nunmehr seit über 40 Jahren stellenweise bis zu 700 Jahre in die Vergangenheit zurückgeführt hat. Die Stammbäume meiner Großeltern habe ich inzwischen erforscht und auch diejenigen meiner Frau. Meine Datenbank ist nach den ersten 17 Vorfahren aus dem Jahr 1980 auf rund 56.000 Einträge in 2020 angewachsen. Die Reise führte mich durch Raum und Zeit, quer durch Europa, bis nach Amerika und unweigerlich auch zu den Anfängen unseres Dorfes.

Welschneudorf wurde im 30jähigen Krieg von den Schweden zerstört. Wer aber waren die Menschen, die den Ort wieder besiedelten? Und warum? Vor etwa 12 Jahren habe ich dann angefangen, im Bistumsarchiv Limburg systematisch die Kirchenbücher von Welschneudorf und Oberelbert seit 1698 zu erfassen. Nachdem diese Arbeit zwischenzeitlich für einige Zeit im Jahre 1825 stecken geblieben ist, habe ich während meiner Mitarbeit am ‚Nejdärfer Schellemaah‘ auch die Geschichten der noch lebenden Generationen schätzen gelernt. So habe ich zum Beispiel die Hintergründe zu vielen unserer im Ort gebräuchlichen ‚Familienbeinamen‚ aufklären können, die teilweise bereits seit mehr als 300 Jahren von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Im Rahmen meiner Arbeit bin ich auf viele Ereignisse und auch persönliche Schicksalsschläge gestoßen, die unsere Familien über Jahrhunderte geprägt haben und ohne welche unsere Gemeinde nicht zu der vielfältigen Gemeinschaft zusammengewachsen wäre, die wir heute hier vorfinden.

Mit meiner Arbeit am Ortsfamilienbuch Welschneudorf versuche ich nun, die sehr vielseitigen Auswirkungen von Regional- und Weltgeschichte auf die seit nach dem 30jährigen Krieg im Ort lebenden Familien darzustellen und alle Interessierten hieran teilhaben zu lassen.

Ich freue mich, dass die Ortsgemeinde mir über ihre neu errichtete Homepage die Gelegenheit gibt,  regelmäßig über den Fortgang des Projektes zu berichten.

 

Orts- und Familienchronist Torsten Schwarz

Ergänzende Informationen und Anekdoten zur Geschichte der Welschneudorfer Familien aus dem Kreise der Leser, alte Ortsansichten oder Familienfotos sind jederzeit herzlich willkommen:

  • Mail: tsw67@web.de
  • Tel:    02608 922060
  • Mob:  0152 52 49 39 95

 

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