Kowese
Da es in den 1830er Jahren gleich mehrere Anton Merz in Welschneudorf gegeben hat, wurde der Sohn des Jacobus und der Anna Elisabeth Merz im Kirchenbuch offiziell als Anton III geführt. Im örtlichen Sprachgebrauch wurde natürlich nicht ‚durchgezählt‘ sondern vielmehr sprachlich differenziert: Abgeleitet von Antons Vater Jacobus ‚Kowes‘ sprach man daher seitdem von ‚Kowese Anton‘.
Der Welschneudorfer Beiname ‚Kowese‘ ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Familienbeinamen häufig an die Wohnhäuser geknüpft waren und daher auch in der weiblichen Linie weitervererbt werden konnten. Anton Merz vererbte zunächst den Familienbeinamen an seine beiden Kinder ‚Kowese Peter‘ und ‚Kowese Margaretha‘ weiter.
Peter heiratete Maria Anna Hirschbrunn und zog in deren Elternhaus in die ‚Aal Eck‘. Auch wenn sein Sohn Bernhard ebenfalls noch ‚de Kowes‘ genannt wurde, setzte sich doch auch für ihn zunehmend der Familienbeiname ‚Herschsprungs Bernhard‘ durch und bei Sohn Rudolf sprach man bis zuletzt ausschließlich von ‚Herschsprungs Rudi‘.
‚Kowese Margaretha‘ jedoch, die im Elternhaus in der Arzbacher Straße wohnen blieb, vererbte den Familienbeinamen an ihren Ehemann Jakob Stetenfeld weiter. Deren Tochter ‚Kowese Agnes‘ heiratete ‚Jahne Will‘ (Wilhelm Fetz), der aus ‚Jahne Haus‘ in der Emser Straße in ‚Kowese Haus‘ umzog, was erklärt, warum auch die Familie Fetz bis heute den Familienbeinamen ‚Kowese‘ trägt.
Hier nochmals die Vererbungsreihenfolge des Beinamens ‚Kowese‘:
- ‚Kowes‘ Jacobus Merz (1803-1876) oo Johanna Elisabeth Müller
- ‚Kowese‘ Anton [Merz] (1832-1904) oo Ursula Ihl
- ‚Kowese‘ Margaretha [Merz] (1879-1951) oo Jakob Stetenfeld
- ‚Kowese‘ Agnes [Stetenfeld] (1916-1995) oo Wilhelm Fetz [‚Jahne Will‘]
- ‚Kowese‘ Martin [Fetz] (1947-2000) und seine Geschwister