Die Zerstörung Welschneudorfs im 30jährigen Krieg
Ereignis-Datum: 1. Januar 1635
Die Rolle Kurtriers im 30jährigen Krieg und bei der Zerstörung Welschneudorfs
Unter der Regierung des Kurfürsten Philipp Christoph von Sötern wurde nun Trier spätestens ab 1632 in den Dreißigjährigen Krieg verwickelt. Die bereits seit 1630 nach Streit der Bürgerschaft mit Sötern von spanischen Soldaten besetzte Bistumsstadt wurde 1632 von französischen Truppen im Auftrag des Kurfürsten zurückerobert, womit der Kurfürst sich gegen die Habsburger und den Kaiser stellte. Auch die Festung Ehrenbreitstein übergab Sötern zum Schutz vor den Schweden an Frankreich, während Koblenz auf Betreiben des Domkapitels kaiserliche Truppen aufgenommen hatte, die ausgerechnet von den Schweden nach kurzer Belagerung wieder vertrieben wurden. 1635 eroberten die Spanier Trier und Koblenz und nahmen den Kurfürsten gefangen, was Frankreich als Anlass für die Kriegserklärung an Spanien und den Kaiser diente. Im Laufe des Krieges litt das Territorium des Kurfürstentums zunächst unter spanischer Besatzung und gegen diese vorgehenden französischen und schwedischen Truppen, später unter den erneut dort liegenden spanischen und lothringischen Truppen. (Quelle Wikipedia: Kurtrier) Nach der Niederlage der protestantischen Truppen in der Schlacht bei Nördlingen am 4./ 6. September 1634 brach die schwedische Herrschaft am Mittelrhein zusammen. Daran konnte auch die Ermordung des katholischen Widersachers Wallenstein (25. Februar 1634) nichts ändern. 1635 verließen die letzten Schweden die Stadt Hachenburg. Die Folgen des schwedischen Abzugs waren für das Land verheerend. Jeder militärischen Führung beraubt, zogen Horden von Soldaten und Söldnern der Erzbischöfe von Trier und Köln plündernd, brennend und mordend durch das Land und schonten weder Freund noch Feind.
(Quelle regionalgeschichte.net: Hachenburg im dreißigjährigen Krieg 1618-1636)
Für unsere Landbevölkerung waren in dieser schlimmen Zeit Freund und Feind nicht mehr voneinander zu unterscheiden. So kam auch unserem katholischen Kurtrier eine äußerst unrühmliche Rolle zu, da es gemeinsam mit Frankreich und den protestantischen Schweden gegen die kaiserlich-spanischen Truppen kämpfte und somit maßgeblich zur Verheerung des eigenen Heimatgebietes beitrug. Gleichgültig welche der Kriegsparteien letztlich für die Verwüstung der Elbertgemeinden verantwortlich zeichnete, es waren in beiden denkbaren Fällen deutsche Landsleute an der Zerstörung beteiligt. In diesen wenigen Kriegsjahren verzeichnete Kurtrier rund 300.000 Tote und verlor somit rund die Hälfte seiner Bevölkerung.